russischer Jurist und Politiker; Vorsitzender des Obersten Sowjets der UdSSR 1990-1991
* 7. Mai 1930 Smolensk
† 9. Januar 2019
Herkunft
Anatolij Iwanowitsch Lukjanow wurde 1930 in Smolensk geboren.
Ausbildung
Als 13jähriger begann L., in der Munitionsfabrik "Arsenal" zu arbeiten, die man nach Kriegsausbruch von Kiew nach Balaschow bei Saratow verlegt hatte.
1953 beendete er an der Moskauer Lomonossow-Universität sein Jurastudium, in dessen Verlauf er enge Bekanntschaft mit dem späteren Partei- und Staatschef Michail S. Gorbatschow schloss, der eine Zeitlang als sein Stellvertreter im Vorsitz des akademischen Komsomol-Verbandes fungierte. Bis 1956 schloss sich ein Postgraduiertenstudium an; erst 1980 erwarb L. den juristischen Doktorgrad.
Wirken
Ein Jahr zuvor Mitglied der KPdSU geworden, arbeitete L. von 1956 an als Chefberater der Gesetzgebungskommission beim Ministerrat der UdSSR und wirkte auf diese Weise bei den Reformen Nikita S. Chruschtschows im Wirtschafts- und Rechtsbereich mit. Zwischen 1961 und 1983 war er in verschiedenen Berater- und Leitungsfunktionen beim Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR tätig und u. a. am Entwurf der Unionsverfassung beteiligt, die am 7. Okt. 1977 in Kraft trat. 1978 wurde er zudem Mitglied des Herausgeberkollegiums der Zeitschrift "Sowjetstaat und Recht", 1981 der Zentralen Revisionskommission der KPdSU, der er bis 1986 angehörte, ...